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Zendure Hyper - kompakter Deckel für die AB-2000 Balkonkraftwerk mit Speicher

  • Autorenbild: Tobias Volk
    Tobias Volk
  • 9. Juli 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. März

Liest man das Datenblatt des Zendure Hyper* (Rabattcode AFANY6N54538 für 3% Rabatt), dann lässt es kaum Wünsche offen. Naja, bis auf Notstrom vielleicht, aber dafür gibt es ja mittlerweile den ACE 1500* (Rabattcode AFANY6N54538 für 3% Rabatt). Bei Bedarf kann man einfach ein AB-2000 Modul aus dem System entnehmen, ACE 1500 drauf, und schon hat man 2kWh Notstrom zur Verwendung - oder für unterwegs. Schön praktisch und modular.

In meinem neuen Video auf Basis des Nachtests zeige ich alle Messergebnisse und meine Einschätzung zum System. Zu finden auf YouTube unter diesem Link:


Klingt in der Theorie richtig gut - ist in der Praxis aber je nach Einsatzszenario besser oder schlechter geeignet. Gerade im PV-Betrieb ist die Effizienz des Systems noch nicht optimal. Zumindest bis jetzt in der von mir getesteten Beta-Version der Hard- und Software des Hyper. Im Nachtest zeigte sich, dass Zendure verstanden hat und softwareseitig nachgelegt hat. Aber zu den Fakten:

Effizienz des Systems

Der Hyper möchte gemeinsam mit einer AB1000 oder AB2000 ein Speicher für das Balkonkraftwerk sein. Als so ein Speicher besteht die Hauptaufgabe darin, den hohen Ertrag des Tages irgendwie in die Nacht zu retten und hinzukommend noch Lastspitzen am Tag abzudecken. Die längste Zeit seines Lebens verbringt ein solcher Speicher für ein Balkonkraftwerk also damit, geringe Lasten in das Hausnetz einzuspeisen. Die Grundlast eben. Die liegt in einem typischen deutschen Haushalt irgendwo zwischen 100 und 200 W. In einer sparsamen Ein-Zimmer-Wohnung etwas darunter, im opulenten Villenhaushalt mit Salzwasseraquarium, Klimaanlage und Poolpumpe natürlich auch mal darüber. Aber in der breiten Masse eben zwischen 100 und 200 W. Dauerhaft. Ich teste deshalb genau diesen Standardfall. 150W konstante Einspeisung in das Hausnetz. Genau das soll der Hyper leisten (wie auch alle anderen BKW mit Speicher, die ich teste). Wie er das macht ist mir egal. Bypass, aus dem Speicher ergänzen, Überschüsse in den Speicher einlagern. Nicht mein Problem. Ich will immer 150W im Hausnetz sehen. Das bringt der Hyper auch. Aber er verliert auf dem Weg vom Solarmodul in die Haussteckdose einiges an Sonnenenergie. Bei einem vollsonnigen Sommertag kommen im Vergleich zu einer ungespeicherten Volleinspeisung nur 83% der vom Modul erzeugten Energie im Hausnetz an.

An einem wolkigen Tag kommen von den ohnehin nur geringeren Erträgen nur 66% im Hausnetz an. Das sind immerhin 3 Prozentpunkte mehr, als in der von mir getesteten Betaversion. Dennoch unterdurchschnittlich.

Etwas besser sieht die Performance dann wieder an total verregneten Tagen aus. Immerhin schafft der Hyper hier relativ gesehen mehr vom Solarstrom einzuspeisen. 70% immerhin. Hier wird öfter im Bypass eingespeist und nicht alles durch den Akku gezogen.

Immerhin scheint es hauptsächlich an der Steuerung zu liegen, denn testet man die reine Hardware, ergeben sich bessere Werte. Einmal voll Laden über das Hausnetz - ja, das geht mit dem Hyper - ergibt 90% Ladeeffizenz im AC-Ladetest. Spitzenwert, auch im Vergleich mit Konkurrenzsystemen. Gleiches auf der Entladeseite: Ohne PV-Module einfach den Akku von 100% bis 10% mit einer Konstanteinspeisung 150W in das Hausnetz entleeren ergibt einen Wirkungsgrad von 94%. Nicht ganz ein Rekord, aber nah dran. Auf jeden Fall weit weg von den schlechten Werten des Alltagbetriebs an PV-Modulen, die ich gemessen habe. In Kombination beider Werte (Laden über AC und Konstanteinspeisung in das Hausnetz) ergibt sich ein überragender Wirkungsgrad, die sogenannte "on-grid Effizienz" von 84%. Rekord. Das kann keiner der von mir bislang getesteten Systeme besser.

Laden aus dem Netz, wenn eine große PV-Anlage Überschüsse produziert, ist das Eine. Mit dem Hyper könnt ihr aber auch Laden, wenn der Strom gerade günstig ist. Das funktioniert natürlich nur, wenn ihr einen variablen Strompreis habt. Ich bin eigentlich kein großer Freund von variablen Strompreisen, weil ich keine Lust habe mein Leben derart fremdbestimmen zu lassen - ich möchte mir ungern von Wind und Sonne vorschreiben lassen, wann ich Essen koche, Wäsche wasche oder Staub sauge - alles Großverbraucher, die ordentlich Strom ziehen. Zur falschen Zeit mit variablen Stromtarifen kann das ganz schön teuer werden. Mit einer intelligenten Koppelung an einen bestehenden Speicher und zusätzlich hohen Lade- und Entladeleistungen sieht das Ganze aber schon anders aus. Und hier kommt nun wieder der Hyper ins Spiel. Der kann nämlich auch Strompreisgesteuert Laden und Entladen. Sind die Strompreise im variablen Tarif niedrig, dann wird er geladen, sind sie teuer, dann wird er entladen. Ohne, dass man sich darum kümmern muss - und ohne, dass ich meine persönlichen Verbrauchsgewohnheiten ändern muss. Klingt gut - und weil der Hyper im AC-Lade- und Entladebetrieb das effizienteste System ist, was es derzeit im Plug-and-Play-Bereich zu kaufen gibt, sind die Verlustleistungen aufgrund der verbauten GaN-Technik auch überschaubar.

Hier zeige ich euch nochmal die Wirkungsgrade beim Laden über das Hausnetz und das Einspeisen mit konstant 150W:

Warum die Effizienz mit angeschlossenen PV-Modulen so nach unten abweicht, bleibt bislang ein Rätsel. Ja, ein Teil der Lösung liegt im hohen Standby-Verbrauch des Hyper. Um die 20W genehmigt er sich. Dauerhaft, egal, ob PV-Strom kommt oder nicht. Im Winter wird das schwierig. 480Wh am Tag - das ist die durchschnittliche Tagesproduktion einer 1kWp-Anlage im Dezember. Also im Winter vielleicht besser ausschalten - oder mit variablen Stromtarifen be- und entladen.


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