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Deutschlands bester Speicher für Balkonkraftwerke im Frühjahr 2025

  • Autorenbild: Tobias Volk
    Tobias Volk
  • 30. März
  • 23 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Ihr seid auf der Suche nach einem Balkonkraftwerk mit Speicher – werdet aber vom riesigen Angebot und den vielen Werbevideos zu einzelnen Produkten völlig erschlagen? Dann seid ihr hier auf PV&E genau richtig, denn ich habe alle wichtigen Produkte des Jahres 2024 für euch getestet und vergleiche sie in meinem YouTube-Video nicht nur anhand der technischen Daten, sondern auch auf Basis echter Messwerte.

Video zum Thema auf dem YouTube-Kanal PV&E

Warum ich die Produkte des Vorjahres vergleiche? Weil diese Speicher eine ausgereifte Software haben und aussagekräftige Vergleichstests ihre Zeit brauchen. Ihr wollt lieber brandneue Produkte mit Software im Betatest sehen? Keine Angst, die kommen auch noch. Zur Intersolar-Messe im Mai haben alle namhaften Hersteller wieder zahlreiche neue Produkte angekündigt. Auch die werde ich euch hier auf dem Kanal zeigen, einige habe ich schon hier zum Test. Aber jetzt starten wir erst einmal mit dem Besten aus 2024.

„Balkonkraftwerk mit Speicher“ - das stimmt mittlerweile gar nicht mehr, denn mit vielen der Geräte könnt ihr heutzutage auch überschüssigen Strom eurer großen PV-Anlage speichern – oder in den Wintermonaten von variablen Strompreisen profitieren. Die Möglichkeiten sind grenzenlos – und deshalb findet sich in der unendlichen Vielfalt auch ein Modell für euren Verwendungszweck. Aber welches? Um euch diese Entscheidung zu erleichtern, habe ich die wichtigsten Modelle einem direkten Vergleichstest unterzogen. Nicht nur auf Basis von technischen Daten, die ihr im Internet findet, sondern vor Allem auf Basis von echten Messreihen, die ich im Laufe des Jahres 2024 für euch angefertigt habe.

Getestet habe ich alle Systeme mit einem 3-4kWh großen Akku. Das ist nämlich genau die Akkugröße, die für Balkonkraftwerke mit 2000Wp heutzutage in den meisten Fällen das wirtschaftliche Optimum darstellen. Am Ende der Seite zeige ich euch, welche Speichergröße für welche PV-Leistung und welchen Haushaltstyp die richtige Wahl ist. Kein Werbegeschwätz, sondern auch wieder mit echten Messwerten aus echten Haushalten über mehrere Jahre erhoben.


Die Kandidaten

Die Kandidaten im Test sind die Anker Pro mit einem Zusatzakku*. Kapazität zusammen 3,2kWh.

Anker SOLIX Solarbank Pro
Anker SOLIX Solarbank Pro

Als Zweites die EcoFlow DELTA Pro 3* mit dem PowerStream System (Rabattcode PVE8 für 8% Rabatt). Kapazität 4kWh.

EcoFlow DELTA Pro 3 mit PowwerStream
EcoFlow DELTA Pro 3 mit PowwerStream

Dritter Kandidat: Der Growatt Noah* mit einem Erweiterungsakku. Ausführliches Video (Link führt zum YouTube-Video) ist am 24.4. erschienen. Einen Blogbeitrag gibt es hier. Kleiner Teaser: hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis, aber grottenschlechte Software.

Growatt Noah 2000
Growatt Noah 2000

Kandidat Nummer vier hat es leider nur mit Papierwerten in den Vergleich geschafft. Groß angekündigt auf allen Messen des Jahres 2024, beispielsweise in meiner Vorstellung von der IFA Berlin (Link führt zum YouTube-Video), ist der Maxxisun mit der CCU V2* immer noch nicht so richtig im Markt angekommen, weshalb ich ihn auch noch nicht einen Langzeittest unterziehen konnte. Im Vergleich tritt er in der Version mit 3kWh Speicher an.

Maxxisun
Maxxisun

Der nächste Testkandidat ist auch ein Wunschkandidat von euch: Der SunLit BK215* (Rabattcode PVE5 für 5% Rabatt) mit einem Erweiterungsmodul B215, insgesamt also gute 4kWh Speicher. Holger Laudeley macht schon länger Werbung für das Gerät, ich habe jetzt, dank zahlreicher Anfragen von euch, vom Hersteller eines zum Testen bekommen. Hier auf der Seite gibt es erste Einblicke. Das ausführliche Testvideo steht kurz vor der Vollendung. Wenn ihr das nicht verpassen wollt, dann schaut gerne regelmäßig hier oder auf meinem YouTube-Kanal PV&E vorbei - und vergesst das Kanalabo nicht. Denn bei PV&E wird wie gewohnt gründlich getestet. Es kommen also alle positiven – aber auch negativen Punkte gnadenlos auf den Tisch.

SunLit Bk215
SunLit Bk215

Vorletzter Kandidat im Testfeld ist der Zendure Hyper* mit 2 AB2000 Batterien und damit einer Kapazität knapp unter 4kWh (Rabattcode AFANY6N54538 für 3% Rabatt).

Zendure Hyper 2000
Zendure Hyper 2000

Mit gleicher Kapazität hat sich auch noch der Zendure SolarFlow800 in das Testfeld gemogelt, obwohl er schon ein System aus dem Jahr 2025 ist… Details zu den einzelnen Systemen findet ihr zum Nachlesen in meinen Blogbeiträgen im Internet. Natürlich auf meiner Website www.pvunde.de/blog Wenn ihr dort im Suchfeld euer Wunschprodukt eintragt, dann findet ihr den entsprechenden Blogbeitrag sofort. Aktuelle Rabattcodes zur Bestellung der Systeme findet ihr dort auch.


Technische Daten: PV-Anschlüsse

Wir schauen zunächst mal auf die schnöden technischen Daten und beginnen mit den PV-Anschlüssen. Hier übertreffen sich die Hersteller in den letzten Jahren regelmäßig. Begonnen hat alles mit zwei PV-Anschlüssen und einem MPP-Tracker. Mittlerweile gibt es oft vier PV-Eingänge und einige Hersteller lassen mit jedem Erweiterungsspeicher weitere PV-Eingänge zu. Hinzukommend klingen die Werte zur maximal anschließbaren PV-Leistung gigantisch. 2000 Wp ist mittlerweile gar nichts mehr. Wer etwas auf sich hält, der bietet 3200, 3600 oder gar 4000 W Anschlussleistung für Module. Aber man sollte die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Und die Begrenzung ergibt sich heute oft durch die Module selbst. Denn die 600, 800 oder 900W an einem Solareingang lassen sich kaum realistisch darstellen. Deshalb schauen wir uns das jetzt mal an.

Ich habe euch hier in der Tabelle alle wichtigen Daten zu den PV-Eingängen der einzelnen Speichern aufgelistet.

PV-Anschlüsse von Anker, EcoFlow, Growatt Noah 2000, Maxxisun, SunLit, Zendure Hyper und SF800
PV-Anschlüsse von Anker, EcoFlow, Growatt Noah 2000, Maxxisun, SunLit, Zendure Hyper und SF800

Was wir uns hier mal genauer anschauen wollen, ist die Kombination aus Spannung und Strom, die bei jedem Hersteller komplett unterschiedlich für deren PV-Eingänge ausgewiesen werden und damit einen erheblichen Einfluss auf die anschließbare Modulleistung haben. Die 55V von Zendure oder 60V von Anker und Growatt bedeuten nämlich in der Realität: keine zwei Module in Reihe! Denn ein klassisches Modul, egal ob Halbzellen, IBC, bifacial oder sonstwas, hat heute eine Leerlaufspannung irgendwo zwischen 37 und 45V. Ich habe euch hier mal eine kleine Übersicht von sehr unterschiedlichen Modultypen mitgebracht, die ich bei mir und in der unmittelbaren Verwandtschaft im Einsatz habe. Es zeigt sich, dass ihr keine dieser Module in Reihe (seriell) an Anker, Growatt oder Zendure anschließen könntet. Denn dabei addieren sich die Leerlaufspannungen und ihr würdet die 55 bzw. 60V am PV-Eingang überschreiten. Interessant in diesem Zusammenhang sind die zwei Hochvoltmodule von Anker hier ganz links und von Zendure hier ganz rechts auf der Grafik.

Riesige Anker-Module >2m
Riesige Anker-Module >2m
Flexible Module von Zendure
Flexible Module von Zendure


Unterschiedliche PV-Module mit Leerlaufspannung (Voc) und Kurzschlussstrom (Isc)
Unterschiedliche PV-Module mit Leerlaufspannung (Voc) und Kurzschlussstrom (Isc)

Diese beiden Module nutzen das zulässige Spannungsniveau am PV-Eingang schon mit einem Modul recht stark aus und kommen damit als Kandidaten für Höchstleistungen in Betracht. Das super lange Anker-Modul als alleiniges Modul an einem PV-Eingang, die flexiblen Zendure Module in einer Parallelschaltung. Schaltet man drei davon parallel, erhält man 16,08 A Kurzschlussstrom. Damit ist man sowohl bei der Anker Pro, beim Zendure Hyper und beim Zendure SolarFlow 800 noch im Rahmen der Toleranzen und kann damit echte 600Wp an einen PV-Eingang anschließen. Wen die flexiblen Module interessieren, der schaut sich gerne im Anschluss noch mein Testvideo (Link zum YouTube-Video) zu diesen super leichten und biegsamen Sonnenfängern an.

Beim Growatt Noah wird es sogar noch verrückter. Hier könntet ihr sogar vier flexible Module parallel an einen PV-Eingang anschließen und damit 840Wp über einen Eingang laufen lassen. Aber beim Noah geht das auch günstiger: indem ihr zwei klassische Halbzellenmodule der 370-400Wp-Klasse parallel an einen Eingang hängt. In meiner Übersicht wäre das das Modul mit 370Wp von Jinko Solar, das einen Kurzschlussstrom von 11,2A hat. Zwei von diesen Teilen parallel ergeben 22,4A und sind damit im Rahmen der Spezifikation des Noah Speichers. 740Wp zum Spottpreis an nur einem PV-Eingang – und der Noah mit eine Erweiterung hat vier von solchen Eingängen… Da geht wirklich was. Und wer will, der baut sich aus diesen Modulen einfach einen Tisch, so wie ich. Wie das geht? Habe ich euch bereits in diesem Video gezeigt (Link zum YouTube-Video). Oder als Tischtennisplatte (Link führt zum YouTube-Video).

PV-Tisch für eure Terasse
PV-Tisch für eure Terasse

Die EcoFlow DELTA Pro 3 mit dem PowerStream System ist in Bezug auf PV-Anschlüsse etwas speziell, denn hier gibt es drei verschiedene Möglichkeiten für den Anschluss. Einerseits direkt an der Powerstation am Niedervolt-Anschluss mit klassischen 55V und bis zu 13A. Hinzukommend am Hochvoltanschluss mit bis zu 150V und 15A. Und ebenfalls zusätzlich über das PowerStream-System nochmal zwei zusätzliche Anschlüsse mit bis zu 60V und 20A. Zwei flexible Module parallel am Niedervolt-Eingang (=420Wp), drei Riesenmodule mit je 540Wp in Reihe an den Hochvoltanschluss (=1620Wp) und nochmal an jeden Eingang des SolarFlow jeweils drei flexible Module parallel (=je 630Wp) und ihr kommt auf insgesamt 3300W Eingangsleistung – an einer einzigen Powerstation. Das ist schon echt heftig. Leider auch das teuerste System hier im Testfeld, aber dazu kommen wir später noch. Die Eingangsleistung überzeugt jedenfalls.

Speziell ist auch der SunLit Speicher. Er verträgt 80V und 20A an jedem PV-Eingang. Bleibt ihr mit der Leerlaufspannung unter 40V pro Modul, könnt ihr hier zwei Module in Reihe an einen Anschluss hängen. In meiner kleinen Übersichtstabelle der Module qualifizieren sich beispielsweise die bifacialen Anker-Module, die Module von Bluetti oder von JA Solar für diesen Einsatz. Und damit könnt ihr immerhin 870Wp an einen PV-Eingang bringen – das liegt sogar über den max. 800W, den der SunLit pro Eingang verarbeiten kann. Hier hat also mal jemand mitgedacht bei der Dimensionierung der Eingänge. Das gefällt mir schonmal ganz gut.

Sehr ungewöhnlich und etwas kompliziert in der Dimensionierung ist hingegen der Maxxisun mit der CCU v2. Hier wird zusätzlich zu den maximal 138V pro Eingang auch eine Mindestspannung aufgerufen: 58,5V. Da wurde offensichtlich nur ein Abwärtswandler verbaut, der zwar höhere PV-Spannung nach unten wandeln – aber keine niedrigere Eingangsspannung auf die Batteriespannung hochsetzen kann. Das bedeutet in der Praxis: Ihr MÜSST hier mehrere Module gleichen Typs in Reihe an einen Anschluss legen. Mindestens zwei, maximal drei der gängigen Modultypen. Wobei da noch ein zweiter PV-Anschluss ist – der aber nicht ganz unabhängig vom ersten bestückt werden kann und hinzukommen die zusammen zulässige Strom aller PV-Paneele 40A nicht überschreiten darf. Insgesamt nicht ganz so einfach, deshalb schauen wir uns das dann mal genauer in einem Testvideo an, wenn das System mit stabiler Software am Markt verfügbar ist.

Zu Vergleichszwecken habe ich euch in der untersten Zeile noch angegeben, wie viele heutige Standard-Bifaciale Module mit 435Wp Leistung ihr an die einzelnen Systeme anschließen könnt. Bitte dabei beachten: es ist nur ein Standard-Vergleich. Wollt ihr die Eingangsleistung jedes Einzelsystems maximal ausnutzen, müsst ihr teilweise mehrere verschiedene Modultypen verwenden und sogar miteinander kombinieren. Mit 08/15 Standardmodulen schafft ihr das nur beim SunLit-Sytem.

Nochmal: PV-Anschlüsse von Anker, EcoFlow, Growatt Noah 2000, Maxxisun, SunLit, Zendure Hyper und SF800
Nochmal: PV-Anschlüsse von Anker, EcoFlow, Growatt Noah 2000, Maxxisun, SunLit, Zendure Hyper und SF800

Technische Daten: AC-Anschlüsse

Neben PV-Eingängen bieten einige Systeme mittlerweile standardmäßig oder als Erweiterung auch das Laden aus der Steckdose oder eine off-grid Nutzung. Eine Nutzung off-grid ist sowohl im Notstromfall als auch für Menschen interessant, die ihren Strom gerne mitnehmen – auf Campingausflüge, zum Picknick oder einfach in den Garten. Laden aus der Steckdose ist dann interessant, wenn ihr schon eine große PV-Anlage auf dem Dach habt und euch Plug-and-Play ohne Eingriff in die bestehende Anlage einen Speicher anschaffen wollt. Laden aus dem Hausnetz kann auch dann interessant sein, wenn ihr variable Stromtarife nutzt. Aber bitte nur zusätzlich. Ich sage euch gleich: Wenn ihr euren Speicher deshalb kauft, weil ihr von variablen Strompreisen profitieren wollt, dann wird das wirtschaftlich nicht funktionieren. Habt ihr aber schon einen Speicher, um euren eigenen PV-Strom zu speichern, dann kann, ich betone KANN, ein variabler Stromtarif gerade im Winter helfen, den Speicher noch wirtschaftlicher zu machen, indem zusätzliche Zyklen gefahren werden.

Aber Eins nach dem Anderen. Anker Pro (hier der ausführliche Blogbeitrag) und Growatt Noah können nicht über AC geladen werden. Naja, zumindest nicht offiziell. Wer es dennoch unbedingt möchte, kann auch hier spezielle Ladegeräte anschließen, die an den PV-Eingängen sozusagen ein PV-Modul simulieren. Damit kann man die Geräte einerseits im Winter vor Tiefentladung schützen und im Sommer zusätzliche PV-Überschüsse von weiteren PV-Anlagen, die nicht am Speicher hängen, speichern. Hier verlinke ich euch mal ein von Zendure angebotenes Ladegerät* (Rabattcode AFANY6N54538 für 3% Rabatt), das genau für diesen Zweck angeboten wird. Funktioniert auch bei Anker und Growatt, weil die Spannung zu den PV-Eingängen passt. Also keine Angst vor Fremdprodukten. Mit 54V, 3A und 162W strotzt es zwar nicht vor Leistung, tut aber seinen Dienst.

Lade- und Entladeleistung über die Steckdose
Lade- und Entladeleistung über die Steckdose

Zurück zum Vergleich: Maxxisun kann mit der kleinen CCU V2 800W aus der Steckdose laden, auch 800W schafft der ultra kompakte SolarFlow 800 von Zendure. Hierzu gibt es auch schon ein Testvideo auf meinem Kanal (Link führt zum YouTube-Video). Spoiler: funktioniert sehr gut, auch und vor Allem im ct-Modus, also als Koppelung mit einem Shelly 3EM, um dynamisch alle Überschüsse im Hausnetz abzugreifen und bei Bedarf wieder in das Hausnetz einzuspeisen. Genau das Gleiche macht auch der Hyper von Zendure (hier der ausführliche Blogbeitrag). Allerdings mit höherer Leistung. Bis zu 1200W aus der Steckdose und in die Steckdose sind möglich. Gerade der AC-Betrieb ist die Stärke des Hyper, was wir nachher auch bei der Betrachtung der Effizienz sehen werden. Die EcoFlow DELTA Pro 3 glänzt in dieser Disziplin, dem Laden aus der Steckdose, mit einer Ladeleistung von bis zu 2900 W (auch hier ein ausführlicher Blogbeitrag). Das ist schon eine Ansage, gehört für eine Powerstation vom Premiumhersteller aber auch zum guten Ton. Leider ist hier kein ct-Modus verfügbar, das heißt die Ladeleistung kann nicht dynamisch an etwaige Überschüsse im Haus angepasst werden. Zu guter Letzt haben wir hier noch den SunLit Speicher. Der kann Laden aus dem Hausnetz nicht nativ – aber mit optionaler Zusatzkomponente EV3600. Hier werden dann auch keine halben Sachen gemacht und Laden sowie Entladen ist über CEE rot mit bis zu 3,6kW möglich. Um genau zu sein: es sind zwei CEE-rot Anschlüsse mit dreiphasig 16A, jeweils am Eingang und Ausgang, durchgeschliffen werden können bis zu 11kW, um beispielsweise ein Elektroauto dreiphasig zu laden. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, die wir uns irgendwann im Laufe des Jahres mal gemeinsam anschauen werden.

In das Hausnetz können alle der hier betrachteten Geräte mit 800W einspeisen, alle auch mit Hilfe von intelligenten Steckdosen oder geführt von einem Stromsensor, wie bspw. dem Shelly 3EM* oder Pro 3EM*. Der Zendure Hyper kann sogar bis zu 1200W einspeisen, der SunLit mit einem Erweiterungsspeicher maximal bis 1920W. Das ist dann zwar in beiden Fällen oberhalb der für Balkonkraftwerke erlaubten Plug-and-Play Grenze von 800W. Aber es ist möglich – und wenn ihr wisst, was ihr tut und eine nicht verzweigte, ausschließliche Zuleitung für den Speicher verwendet, dann ist das schon eine schöne Sache. Einspeiseleistung haben ist besser, als welche zu brauchen 😉

Notstrom gibt es bei der Anker Pro serienmäßig. 1000W lassen sich hier entnehmen, wenn die Anker vom Stromnetz getrennt ist. Über PV nachgeladen wird in einem solchen Fall auch. Wenn euch interessiert, wie das in der Praxis funktioniert, dann schaut euch gerne im Nachgang mein ausführliches Testvideo zur Anker Pro an (Link führt zum YouTube-Video). Die EcoFlow liefert euch sogar 3600W im off-grid Modus (habe ich hier auch im Testvideo auf YouTube mit einem Elektroauto getestet). Hier auch mit Nachlademöglichkeit aus PV und sogar parallel zum Einspeisebetrieb in das Hausnetz. Hier arbeiten komplett unterschiedliche Stromkreise in der Powerstation, die alles gleichzeitig erlauben. Sehr nah dran an einer eierlegenden Wollmilchsau. Wäre da nicht der recht hohe Preis. Aber wie das eben immer so ist im Leben. Qualität kostet.

Der Zendure Hyper kann selbst keinen Notstrom, aber mit dem ACE1500 Modul lässt sich auch off-grid mit den AB2000 Batterien arbeiten. Gleiches gilt für den SolarFlow 800, der theoretisch sogar in Kombination mit dem ACE1500 Modul zu betreiben ist und dann noch einen zusätzlichen PV-Eingang zur Verfügung hätte. Hätte und würde zeigt euch aber schon, dass es derzeit noch nicht funktioniert. Technisch würde aber eine Anbindung an den ACE1500 analog dem Hub-System möglich sein. Allein die Software lässt diese Kombination derzeit noch nicht zu.

SunLit benötigt für off-Grid Anwendungen das bereits vorhin angesprochene Zusatzmodul EV3600, kann damit dann aber bis zu 3600W Notstrom zur Verfügung stellen – aber nur, wenn drei Speicherblöcke und damit 6kWh verbaut sind. Mehr, als in einem klassischen Balkonkraftwerkspeicher.

Growatt nicht off-grid entladen werden.


Soft facts

Manchmal sind es die kleinen Sachen, die einem ganz schön auf die Nerven gehen können. Wenn zum Beispiel die Software erst beim Kunden reift, ein Lüfter so einen Lärm veranstaltet, dass man sich nur noch aufregt oder ein klickendes Relais das Einzige ist, das einem vom lang ersehnten Einschlafen trennt. Genau deshalb schaue ich mir bei meinen Tests auch diese Punkte an.

Lautstärke, Stabilität der Software - manchmal genau so wichtig, wie die technischen Daten
Lautstärke, Stabilität der Software - manchmal genau so wichtig, wie die technischen Daten

Im Betrieb mit Solarpanels sind alle Testkandidaten völlig unauffällig. Leise verrichten sie ihren Dienst. Den Zendure-Produkten bleibt auch nichts anderes übrig, denn sie haben nur eine passive Kühlung. Bei Anker, EcoFlow und dem SunLit sieht das anders aus. Hier kann ich nicht ausschließen, dass bei dauerhaft sehr hohen Eingangsleistungen nicht doch der interne Lüfter anspringt. Ja, richtig gehört. Auch Anker und SunLit haben trotz vollständig staub- und wasserdichter Hülle einen internen Lüfter verbaut. Der springt im Bedarfsfall an und verteilt die an einigen Baugruppen extrem hohe Hitze von über 60 Grad dann gleichmäßig im Innenraum, so dass eine bessere Wärmeabgabe über die Oberfläche des Gerätes möglich ist und empfindliche Komponenten nicht überhitzen.

Bei voller Leistung wird es heiß - hier Zendure SolarFlow 800
Bei voller Leistung wird es heiß - hier Zendure SolarFlow 800

Im Ladebetrieb über die Steckdose sind die Zendure-Produkte ebenfalls mucksmäuschenstill. Klar, denn ein Lüfter ist nicht vorhanden. Dafür geht es bei 1200W Dauerleistung am Hyper oder 800W beim SolarFlow 800 aber temperaturmäßig zur Sache. Die Kühlrippen gehen dann straff auf die 60 Grad Celsius zu. Anders die EcoFlow DELTA Pro 3. Die hat glücklicherweise einen regelbaren Lüfter und dreht nicht gleich voll auf, sobald AC-Strom anliegt. Das hatte nämlich die alte EcoFlow DELTA drauf. Bei der DELTA Pro 3 wird es erst jenseits von 1000W Ladeleistung etwas deutlicher beim Lüftergeräusch. Aber immer noch hinnehmbar. Hier hat EcoFlow definitiv auf seine Kunden gehört.

Was bei Zendure stört, ist das recht deutlich zu hörende Klicken des internen Relais. Sowohl beim Umschalten von Bypass auf Speichern, vom Speichern auf Einspeisen und umgekehrt gibt es ein gut hörbares „Klick“. Das stört an sich nicht – wenn das Gerät aber im Schlafzimmer steht, kann das ein entscheidendes Klicken zu viel sein. Das geklicke gibt es beim SunLit auch – der schaltet aber nicht so oft hin und her, was vor Allem an seiner gewöhnungsbedürftigen, nicht vorhandenen Bypass-Regelung bei geringer PV-Leistung zu tun hat. Dazu aber mehr im ausführlichen Test.

Ein weiteres Ärgernis kann die Software sein. Bei der Anker Pro ist die Software extrem stabil. Bei meiner Verwandtschaft läuft das System bereits seit einem vollen Jahr – ohne Eingriff. So, wie man sich das auch vorstellt. Das kann man von den Zendure-Systemen leider nicht sagen. Kleinere Hänger, in denen das Gerät einfach mal eine Stunde eine Pause einlegt, kommen gelegentlich vor. Große Abstürze, bei denen die Software komplett abstürzt und alles auch hardwaretechnisch neu gestartet werden muss, aber leider auch.

Growatt Noah 2000 - mal wieder offline!
Growatt Noah 2000 - mal wieder offline!

Das ist ätzend, denn es passiert immer genau dann, wenn man mal für ein paar Tage verreist ist. Bei mir im letzten Jahr zwei Mal. Aber keine Bange: es geht noch schlimmer. Growatt. Mein Gott. Wie kann man im Jahr 2025 nur eine so instabile WLan-Verbindung aufbauen. Spätestens nach drei Tagen war bei mir immer Schluss mit der Verbindung und ich musste das System neu aufsetzen. Es gibt zwar zahlreiche Beiträge im Netz, die Abhilfe versprechen. Aber dafür muss man hier und da was einstellen, mit Mesh geht es schwierig, generell nur mit 2,4GHz Netzen, am Besten mit statischer IP usw usw. Wer Bock auf manuelle Einstellungen bei Plug-and-Play Systemen hat: Willkommen bei Growatt. Für alle anderen: einfach nur ätzend. Die gute Nachricht: auch ohne WLan-Verbindung behält der Growatt die voreingestellten Werte. Habt ihr bspw. 150W Konstanteinspeisung eingestellt, dann wird auch ohne Funknetz weiter mit 150W eingespeist. Ärgerlich wird das Ganze, wenn ihr euch auf die Growatt-Koppelung mit eurem Shelly 3EM verlassen habt. Dann seid ihr nämlich verlassen. Die beiden verstehen sich bei Verlust der WLan-Anbindung des Growatt nämlich nicht mehr. Da hilft nur eins: Beruhigen, auf die Growatt-Software pfeifen und selbst Abhilfe schaffen. Wie das? Ganz einfach: Einen Wechselrichter mit funktionierender Software und ct-Steuerung an den Growatt dranklemmen und die Einspeiseregelung durch den Wechselrichter machen lassen. Zum Beispiel mit dem hervorragend arbeitenden PowerStream von EcoFlow* (Rabattcode PVE8 für 8% Rabatt). Im Growatt die Ausgabeleistung auf konstant 800W einstellen, die EcoFlow PowerStream an die Ausgänge dran, mit dem Shelly 3EM im Hausanschlusskasten per WLan verbinden und das PowerStream-System seinen Dienst tun lassen. Zurücklehnen, fertig.

Der SunLit kommt mir in der Kategorie auch nicht ganz ungeschoren davon. Hier ist die Software an sich zwar stabil – aber der SunLit hat ein paar echte Aufreger auf Lager. Als ich meinen Shelly 3EM in die App eingebunden hatte, war der dann nicht mehr in der Shelly cloud verfügbar. Ganz toll. Hat mich eine Stunde gekostet, um meinen 3EM wieder zurück zu holen. Eine gleichzeitige Einbindung in die Shelly cloud und die SunLit App ist nicht möglich. Da bekommt man schon Puls, wenn man das am eigenen System erstmal erleben darf. Auch mit dem BitShake und einigen getesteten Wechselrichtern hatte ich am SunLit Speicher nicht wirklich viel Erfolg. Das trübt meine Sicht auf das ingenieurtechnisch sehr gelungene Produkt leider etwas. Meinen langen Weg zum erfolgreichen Betrieb des SunLit-Systems zeige ich euch demnächst im ausführlichen Testvideo.

Nächster Punkt: Akkukalibrierung. Ist mir ein absolutes Rätsel, warum das einige Hersteller im Jahr 2025 bei Standard-LiFePO4-Zellen nicht hinbekommen. Aber so richtig nicht hinbekommen. Der Hersteller, der mit Z anfängt und mit endure aufhört, zum Beispiel. Einmal im Monat eine Zwangsladung über das Hausnetz verursacht bei mir immer schon Schweißausbrüche – weil es immer genau dann geschieht, wenn man es am wenigsten braucht. Im Winter am Abend, die Netze sind bis an den Anschlag belastet und alle Kohlemeiler der Republik fahren Extraschichten – beste Zeit für den Zendure Hyper, mal wieder einen Vollzyklus zur Kalibrierung zu fahren. Erst mit voller Leistung den Akku auf 100% hochfahren, um ihn dann wieder komplett zu entleeren. Danke für die 20% Verluste, die in Form von Heizleistung meinen Keller wärmen und danke für den Strom, den ich damit an den Netzbetreiber verschenkt habe. Nachts verbrauche ich die eingespeisten 1200W nämlich leider nicht selbst. Als wäre das nicht genug, ist auch in der Zwischenzeit zwischen den Kalibrierungen die Genauigkeit der Ladestandanzeige, naja, sagen wir mal, ein Schätzer mit einem Fehlerwert von +/-10 Prozentpunkten. Zeigt euch die Software einen Ladestand von 20% an, dann können es auch 10 oder 30 sein. Keine Ahnung, wie man bei Daten von so vielen Speichersystemen und den unzähligen Lade- und Entladekurven, die da täglich generiert werden, eine so miserable Ladestandschätzung abliefern kann. Mal zum direkten Vergleich: Anker und EcoFlow führen keine monatliche Zwangskalibrierung durch und treffen den tatsächlichen Ladestand der Akkus sehr genau. Mit geringsten Abweichungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Es geht also. Growatt scheint die Ladestandbestimmung im Griff zu haben, bei SunLit kann ich noch kein abschließendes Urteil abgeben, weil wichtige Tests noch ausstehen.

Die Reaktion des getesteten Systems auf Laständerungen oder Lastwechsel, die vom ct-Sensor gemessen werden, ist in fast allen Fällen erstaunlich gut, obwohl nahezu alle Systeme dazu über Clouds kommunizieren. Die Zendure Speicher sollen zwar auch direkt mit dem Shelly kommunizieren können – mit meinem 3EM funktioniert das aber definitiv nicht. Auch SunLit verspricht eine lokale Kommunikationsmöglichkeit – nach meinen unerfreulichen Tests mit der Einbindung des Shelly in die SunLit App habe ich den diesbezüglichen Test aber zunächst zurückgestellt.


Effizienz

Kommen wir zur Effizienz der Systeme. Neben dem Preis ist vor allem die Effizienz ausschlaggebend dafür, ob sich so ein Speichersystem für das Balkonkraftwerk oder eure große PV-Anlage auch wirtschaftlich bezahlt macht. Und diesbezüglich sieht es hier auf der Übersichtsseite auch ganz gut aus. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch unglaublich ineffiziente Systeme gibt – die ich bewusst hier nicht mit aufgenommen habe. Wer meinen Kanal schon länger verfolgt, der kennt sicher das ein oder andere Video, in dem ich Systeme vorstelle, die erhebliche Verluste bei der Wandlung von Sonnenenergie in haushaltsüblichen Wechselstrom verursachen. Wir schauen aber hier auf die Produkte, die ich aus Effizienzgesichtspunkten empfehlen kann. Denn wie anfangs schon gesagt: Wenn ihr nur 50% vom Solarstrom nutzen könnt, dann kostet euch das bares Geld. Bei den Systemen hier auf der Seite liegt die PV-Effizienz um die 90% - mit Ausnahme des Zendure Hyper, zu dem wir gleich noch im Detail kommen.

Das Messverfahren zur Bestimmung der Effizienz erkläre ich im Video ausführlich. In Kürze: Ich habe auf meinem Dach unverschattete, identische Module gleichen Typs und gleichen Baujahres. Eines davon speist über einen Hoymiles HM-300 direkt in eine Shelly Plus PlugS-Messsteckdose ein, zwei weitere Module gehen in den zu testenden Speicher. Das, was aus dem Speicher rauskommt, wird ebenfalls mit einer Shelly Plus PlugS gemessen. Die beiden Shellys tausche ich regelmäßig über Kreuz, um keine Verzerrung der Messung durch die Steckdosen zu haben.

Die hier vorgestellten Systeme glänzen mit sehr guten Werten zwischen 86% und 90%. Vier Prozentpunkte Unterschied sind dabei unerheblich und effizienzmäßig spielen damit alle in der gleichen Liga.

Umwandlungseffizienzen Anker, EcoFlow, Growatt, Maxxisun, SunLit und Zendure
Umwandlungseffizienzen Anker, EcoFlow, Growatt, Maxxisun, SunLit und Zendure

Mit Ausnahme des Zendure Hyper. Der ist von Anfang an mein Sorgenpatient in dieser Disziplin. Das hatte ich schon im ersten Video gesagt, als ich den Hyper zum ersten Mal hier bei mir hatte. Das hat sich aber in zahlreichen weiteren Messreihen immer wieder bestätigt. Was zusätzlich auffällt, auch beim Zendure SolarFlow 800: meine Messwerte streuen extrem stark. Das heißt, ich messe an einem Tag 84% Effizienz, am nächsten Tag 78%, dann 75%, 83%, 70% usw. Vermutlich liegt das daran, dass die Zendure Produkte nicht in der Lage sind, den Ladezustand der Akkus richtig zu bestimmen und obwohl sie jeden Tag bis 10% entladen sollen, entladen sie am ersten Tag bis 5%, am nächsten bis 10, dann bis 7 oder bis 13%. Keine Ahnung, denn das System berichtet immer vom 10% am Ende des Tages. Was aber nachweislich nicht stimmt. Genausowenig wie die 99% am oberen Ende, wo dann schon nochmal 7% in die Akkus reingehen, bevor die Anzeige auf 100% springt. Für mich

also eine plausible Begründung für die stark schwankenden Messwerte. Es nützt aber nichts: am Ende über viele Messreihen gleichen sich solche Effekte aus und es bleibt ein unterdurchschnittliches Ergebnis von 74% Wirkungsgrad an PV-Modulen. Irgendwie scheint die DC-Eingangsseite des Hyper konstruktionsbedingt ein Problem zu haben. Aber dafür ist der Hyper ein super System, wenn es um eine reine AC-Anbindung geht. Vielleicht ist er ja sogar hauptsächlich dafür gemacht worden…? Ein Schelm, wer hier Strategie dahinter vermutet. Wie gesagt: wenn der Hyper mit überschüssigem Strom aus dem Hausnetz geladen wird und den dann wieder abgeben darf, wenn Strombedarf im Haus herrscht, dann kommt er auf eine sogenannte „round-trip-Effizienz“ von 84%. Spitzenwert. Der Beste, den ein System bei mir bisher abgeliefert hat. Die 84% sind wie immer unter vergleichbaren Bedingungen gemessen, das heißt im Falle der reinen AC-Anbindung mit 1000W Ladeleistung und danach 150W Konstanteinspeisung. Nur so lassen sich Systeme wirklich 1:1 vergleichen. Reicht euch nicht? Gut, dann liefere ich euch hier noch den Langzeitwert im Smart-ct-Modus: 80%. Was heißt das nun wieder? Der Hyper ist bei mir mit einem Shelly 3EM gekoppelt, der im Hausanschlusskasten installiert ist und bekommt von dem Shelly Livedaten über den aktuellen Stromverbrauch oder -überschuss im Haushalt. Gibt es einen Stromüberschuss, dann lädt der Hyper diesen in den Speicher, gibt es einen Strombedarf, dann speist er in das Hausnetz ein. In beide Richtungen mit maximal 1200W, bei mir mit insgesamt 4 AB2000

Akkus als Speicher am Hyper dran. Im Realtest ergibt sich dann die 80% Effizienz. Das ist ein wirklich guter Wert für ein reines AC-System, das auch noch so ultra kompakt ist, wie der Hyper mit seinen AB2000-Akkus. Übrigens könnt ihr alle Messwerte immer auch auf meiner Internetseite nachlesen. Unter diesem Link findet ihr jeweils die neuesten Werte. Außerdem habe ich seit diesem Jahr auch einen offiziellen TikTok-Kanal. Bei PV&E TikTok – was für ein innovativer Name – findet ihr knackige Kurzvideos mit Neuigkeiten zu Balkonkraftwerken, Speichern und Leistungsdaten.

Um zu den standardisierten Testbedingungen zurückzukommen: Der Zendure SolarFlow 800 kommt auf einen round-trip Wirkungsgrad im AC-Betrieb von 82%, die EcoFlow DELTA Pro3 mit Powerstream auf 76% - EcoFlow hat ein klares Defizit auf der Ladeseite. Hier ist der Ladewirkungsgrad mit nur 85% deutlich schlechter als bei Vergleichsmodellen. Anker und Growatt können nicht aus dem Hausnetz geladen werden, der SunLit Speicher benötigt dazu das EV3600 Zusatzmodul, das dann aber gleich eine Armada von Zusatzmöglichkeiten mitbringt. Wenn ihr auch hierzu einen Test bei mir auf dem Kanal sehen wollt, dann schreibt mir das gerne in die Kommentare. Falls das auf allgemeines Interesse stößt, dann bin ich optimistisch, dass ich mit dem Hersteller einen Test vereinbaren kann. Interessant scheint das Gerät auf jeden Fall zu sein.


Der Preis ist heiß…

Effizienz ist aber nicht alles. Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Sagte schon Helmut Kohl. Recht hat er. Ein super effizientes System nutzt euch gar nichts, wenn es unermesslich teuer ist. Deshalb sind Preis und Effizienz mega wichtig für eure Kaufentscheidung. Und natürlich der Funktionsumfang, den ihr benötigt. Denn wenn ihr nur um die Ecke zum Einkaufen fahren wollt, dann braucht ihr keinen Porsche. Schluss mit den Analogien, schauen wir auf die Fakten:

Preise für Balkonkraftwerkspeicher im Frühjahr 2025
Preise für Balkonkraftwerkspeicher im Frühjahr 2025

Growatt der Preisbrecher, EcoFlow das Premiumprodukt. Noch Fragen? Naja, es gibt auch viel dazwischen und Growatt vs. EcoFlow ist auch Dacia gegen Mercedes V-Klasse. Es kommt eben immer darauf an. Aber in der Tat ist es so, dass man mit dem Growatt Noah 2000 Speicher ein absolutes Schnäppchen machen kann. Stand Ende März 2025 bekommt ihr hier für 244 EUR pro kWh einen funktionierenden Speicher mit überschaubaren Verlusten – aber auch wenig Zusatzfunktionen. Die Leistungsdaten sind überzeugend, nur die Software ist eine wahre Katastrophe. Wen das aber nicht stört, weil er entweder eine Konstanteinspeisung mit, sagen wir mal 150W den ganzen Tag fahren möchte, oder den angeschlossenen Wechselrichter selbst regelt – wie beispielsweise den hervorragend regelbaren EcoFlow PowerStream – der bekommt dafür ein Top Preis/Leistungs-Verhältnis geliefert. Wer mehr will, also Notstrom, Laden aus dem Hausnetz, native Regelbarkeit, Stromversorgung für unterwegs, der wird bei anderen Herstellern fündig.

In der nächst höheren Preisklasse befinden sich SunLit mit Basisfunktionen und Zendure mit dem Hyper oder dem SolarFlow 800 System. Alle drei Systeme im März 2025 um die 350 EUR pro kWh Speicherkapazität. Bei Zendure habe ich für euch immer Rabattcodes, die jedoch gelegentlich mal wechseln und unaussprechlich sind, deshalb schaut dazu gerne hier in die Videobeschreibung. Beim SunLit sind im Gegensatz zu Zendure noch externe Wechselrichter nötig und es kann noch kein Laden aus dem Hausnetz erfolgen. Das alles können die Systeme von Zendure beim gleichen Preis schon – sind aber im Hinblick auf Softwarestabilität und Effizienz hinter dem SunLit. Was auch nicht zu unterschätzen ist: Das SunLit-System ist extrem groß. Bei gleicher Speicher- und Leistungsfähigkeit nimmt es doppelt so viel Volumen ein, wie ein Hyper-System von Zendure beispielsweise. SunLit lässt sich aber noch besser erweitern – mit dem EV3600 steht mittlerweile eine Anbindung zum Laden über Hausstrom und zum Laden eines Elektroautos mit bis zu 11kW (allerdings nur 3,6kW nativ, weitere 7,2kW durchgeschliffen) zur Verfügung. Ihr habt also die Wahl. Seit Veröffentlichung meines Vergleichsvideos gewährt euch SunLit auch einen Rabatt, wenn ihr über mich bestellt. Rabattcode PVE5 für 5% Rabatt. Anschauen könnt ihr euch die SunLit-Speicher hier*.

Noch eine Preisklasse höher liegt Anker mit der Anker Pro. Hier bezahlt ihr vor Allem die echte Plug-and-Play Erfahrung. Seit einem Jahr keine Systemabstürze, keine Tiefentladung, selbständige Updates. Zusammenfassend: Das System funktioniert tadellos, ohne dass man irgendetwas damit tun muss. So, wie es eigentlich sein sollte. Ist es aber bei fast allen anderen Systemen nicht. Bei Anker schon. Eingebauter Wechselrichter ist dabei, Notstrom gibt es bis 1000W auch schon mitgeliefert. Einziger Nachteil: eine Erweiterbarkeit mit weiteren Komponenten ist nicht gegeben. Zwar könnt ihr den Speicher selbst erweitern – aber eine bidirektionale Anbindung an das Hausnetz oder das Laden eines Elektroautos funktioniert hiermit nicht.

Die Königsklasse stellt dann die EcoFlow DELTA Pro 3 mit PowerStream dar. Maxxisun spielt preislich in der gleichen Klasse – die Leistung konnte ich bei diesem System aber bislang noch nicht testen. Die DELTA Pro 3 allerdings habe ich seit fast einem Jahr bei mir zum Test – und was soll ich sagen? Sie läuft. Die Leistungsdaten haben wir uns schon angeschaut, die sind beeindruckend und schlagen alle anderen Systeme bei Weitem. Die Frage ist, ob ihr das braucht. Wenn ihr aber mehrere Anwendungsfälle habt, wie beispielsweise den Betrieb als Balkonkraftwerkspeicher für zuhause, am Wochenende Stromversorgung in der Gartenanlage, gelegentlich mal Camping und zwei Mal im Jahr der Zeltausflug – dann kommt ihr um ein solches Kompakt-Alleskönner-System gar nicht herum. Vielleicht ja nicht um einen so schweren Brocken wie die DELTA Pro 3, möglicherweise reicht euch ja eine DELTA 3. Aber die Teile können eben auch alles. Aus dem Hausnetz geladen werden, in das Hausnetz einspeisen, Notstrom, Elektroauto laden, problemlos für unterwegs, stabile Software, keine Wünsche bleiben offen. Doch, einer: überschussgesteuertes Laden aus dem Hausnetz. Das können die Systeme bislang nicht. Warum, ist mir bis heute ein Rätsel. Technisch wäre das problemlos möglich: also, EcoFlow: bitte dringend per Softwareupdate nachliefern. Wir brauchen überschussgesteuertes AC-Laden. Dann kann EcoFlow nämlich alles! Bei einem Preis von 665 EUR pro kWh sollte das als Softwareupdate auch drin sein, oder? Und damit der Preisschmerz bei euch nicht ganz so groß wird, habe ich mit EcoFlow* den höchsten Rabatt ausgehandelt, den sie vergeben: 8%. Mit dem Code PVE8 bekommt ihr den Rabatt an der Kasse abgezogen.


Rechnet sich das?

Die Frage der Fragen. Zumindest für viele von euch: rechnet sich so ein Speicher für ein Balkonkraftwerk? Ich war bislang immer sehr kritisch bei Speichern und habe aus wirtschaftlichen Gründen in der Vergangenheit immer von Speichern abgeraten. Aber die Preise sind in den letzten beiden Jahren so extrem gesungen, dass es im März 2025 nur eine Antwort auf die Frage nach PV mit Speicher gibt: Ja. Und zwar ganz eindeutig. Aber: nur bei richtiger Auslegung des Gesamtsystems. Und das schauen wir uns jetzt mal an.

Ich habe für euch nachgerechnet und mache das hier auch ganz transparent. Aber Vorsicht, die Rechnung gilt nur für überschaubare Balkonkraftwerke und nicht für große Hausspeicher. Warum, das werdet ihr gleich sehen. Erste Annahme: Ihr fahrt 200 Batteriezyklen pro Jahr. Das heißt, die Batterien werden 200 Mal leer und komplett wieder voll geladen. Das schafft ihr aber nur bei richtiger Auslegung – und oftmals bedeutet das: viel kleiner als ihr denkt. Aber dazu zeige ich euch gleich einige Daumenregeln, wie ihr das hinbekommt.

Die Kosten von 244 bis 665 EUR/kWh haben wir weiter oben gesehen. Das sind gegebene Werte. Da können wir nicht viel daran ändern. 244 EUR der Growatt Noah 2000, 665 EUR die EcoFlow DELTA Pro 3 mit PowerStream. Normiert auf eine kWh Speicherkapazität und 200 Zyklen pro Jahr ergibt das eine Speicherladung von 200 kWh pro Jahr – und mit den von mir gemessenen Wirkungsgraden im Bereich um die 90% eine Einspeisung in das Hausnetz von 180kWh. 20kWh gehen euch in Form von Wärme verloren. Bei einem Preis von 25ct/kWh sind das 45 EUR pro Jahr, die euch der Speicher einspart. Ich weiß, wer zahlt schon 25 ct/kWh. Ja, ich auch nicht. Ich bin gerade bei 29 ct. Aber 25ct ist genau der Wert, den mit Zeit Online heute, am 30.3.2025 als Durchschnittswert ausspuckt. Allerdings sind da auch alle möglichen Boni für den Neuvertragsabschluss mit drin. In Wirklichkeit liegt der Preis pro kWh bei vielen von euch deshalb deutlich darüber. Falls ihr mal sehen wollt, was bei euch in der Region preislich möglich ist: Ich verlinke euch meinen Vergleichsrechner von Check24*. Dort könnt ihr mal nachschauen, wieviel ihr bei einem Wechsel des Stromanbieters sparen könntet.

Wirtschaftlichkeitsrechnung bei korrekter Auslegung eines Speichers
Wirtschaftlichkeitsrechnung bei korrekter Auslegung eines Speichers

Zurück zur Wirtschaftlichkeitsberechnung: Mit 45 EUR pro Jahr Ersparnis ist der Growatt bereits nach 6 Jahre abbezahlt, die EcoFlow DELTA Pro 3 nach 15 Jahren. Wer es lieber als Verzinsung hören möchte: Bei einer Abschreibung über 20 Jahre erwirtschaftet ihr mit dem Kauf der EcoFlow DELTA Pro 3 1,8% Rendite pro Jahr und mit dem Growatt Noah 2000 Speicher eine Rendite von 13% pro Jahr. Alle anderen hier gezeigten Speichersysteme sind dementsprechend dazwischen. Selbst 1,8% Rendite auf 20 Jahre ist heutzutage schwer zu finden (aber möglich), 13% pro Jahr auf 20 Jahre ist nahezu ausgeschlossen – außer ihr findet das nächste Google oder Nvidia. Viel Erfolg beim Suchen, sage ich nur!

Und hier noch ein paar Daumenregeln für die korrekte Auslegung eurer Speicher, Details dazu im Video.

Daumenregel für die Auslegung eines Speicher für euer Balkonkraftwerk
Daumenregel für die Auslegung eines Speicher für euer Balkonkraftwerk
Auslegung eines BKW-Speichers in einer Wohnung
Auslegung eines BKW-Speichers in einer Wohnung
Auslegung eines BKW-Speichers in einem Haus mit 2 Solarmodulen
Auslegung eines BKW-Speichers in einem Haus mit 2 Solarmodulen
Auslegung eines BKW-Speichers in einem Haus mit vier Solarmodulen
Auslegung eines BKW-Speichers in einem Haus mit vier Solarmodulen

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