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Auswahlhilfe Balkonkraftwerk (mit Speicher)

  • Autorenbild: Tobias Volk
    Tobias Volk
  • 27. Okt. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. März

Oftmals werden Speicher viel zu groß gewählt und gleichzeitig zu wenige Solarmodule installiert. Damit Dir so etwas nicht passiert und Du für Deinen Haushalt genau die richtige Anzahl an Solarpanelen und die richtige Größe des Speichers herausfindest, habe ich auf dieser Seite und im dazugehörigen Video einige Hilfestellungen für Dich zusammengestellt.


Man sollte immer beachten, dass Solarmodule heutzutage sehr günstige Komponenten sind, während Speicher immer noch mit Abstand der teuerste Bestandteil eines Balkonkraftwerks mit Speichersystems sind. Während ein Solarmodul elektrischen Strom durch Umwandlung des Sonnenlichts herstellt, kann ein Speicher nur das verarbeiten, was vom Solarmodul auch angeliefert wird. Kommt also in der überwiegenden Zeit des Jahres zu wenig Strom vom Modul, kann der Speicher seine Arbeit nicht leisten, da er die teuerste Komponente im Gesamtsystem ist. Dann ist die Wirtschaftlichkeit sehr schnell dahin. Genau deshalb schauen wir uns jetzt verschiedene Szenarien an, anhand derer ich euch erklären möchte, welche Kombinationen aus Modul und Speicher am sinnvollsten ist.


Mietwohnung mit wenig Platz für PV

Wohnt ihr, wie die Mehrzahl der Bundesbürger, zur Miete und habt nur wenig Platz zur Installation von PV-Modulen oder euer Haus ist schon älter und ihr habt Bedenken, ob der Balkon die Belastungen durch ein starres PV-Modul aushält, dann sind flexible Module die Lösung für euch. Anker* bietet solche flexiblen Module in hoher Qualität - und vor Allem mit 12 Jahren Garantie! - derzeit als 225Wp-Variante an. Bei EcoFlow* gibt es welche mit 200Wp (Rabattcode PVE10 für 10% Rabatt, bei Aktionsware mit PVE5 immerhin noch 5% Rabatt). Auch beim Konkurrenten Zendure* (Rabattcode PVE3 für 3% Rabatt) gibt es vergleichbare Module mit 210Wp, die ich bereits getestet und im Praxiseinsatz habe. Das entsprechende Video dazu findet ihr hier: https://youtu.be/gQt9vltlqwA

Die Installation solcher flexiblen Module ist kinderleicht. Ein Modul wiegt 4,5kg. Also einfach auspacken, mit Hilfe der mitgelieferten Montagebänder am Balkongeländer befestigen, MC4-Stecker in den Wechselrichter, Schuko-Stecker in die Steckdose, fertig.

Habt ihr keine Außensteckdose, dann kauft ihr euch für kleines Geld eine Fensterdurchführung für PV-Kabel, die ihr einfach in der Tür- oder Fensterfalz nach innen legt. Kein Bohren, kein Fräsen, einfach über den Dichtgummi legen, fertig. Günstige Fensterdurchführungen gibt es bei Zendure* (mit Rabattcode PVE3 3% Rabatt) oder bei EcoFlow* (mit Rabattcode PVE8 8% Rabatt, bei Aktionsware mit PVE5 immerhin noch 5% Rabatt).

Habt ihr nur Platz für zwei solcher Module, wie hier

dann solltet ihr auf einen Speicher verzichten und die Module direkt an einen Wechselrichter anschließen und in euer Hausnetz einspeisen. Um euch ein Gefühl für die zu erwartende Tagesproduktion zu geben, zeige ich euch hier die echten Einspeisedaten des Systems hier oben auf dem Bild, einmal für Juni 2024 und für September 2024:


Beachten solltet ihr bei einer solchen hängenden Installation in Süd-Ausrichtung, dass ihr im Hochsommer vergleichsweise geringe Erträge einfahrt und dafür im Frühjahr und Herbst mehr produziert. Im Sommer geht die Sonne im Nordosten auf und es dauert, bis sie eure Süd-90Grad-Module bescheint. Ähnliches am Abend, wenn die Sonne im Nordwesten untergeht. Zwischen 11 und 15 Uhr steht die Sonne im Hochsommer hinzukommen in einem so ungünstigen Winkel zu den Modulen (hoch am Himmel, das heißt die Sonnenstrahlen fallen parallel zu den Modulen ein), dass nur wenig PV-Strom produziert werden kann. Ihr könnt das schön an den Tageswerten von Juni im Vergleich zum September sehen:


Habt ihr Platz für vier solcher flexiblen Module, dann lohnt es sich schon, über einen Speicher für das Balkonkraftwerk nachzudenken. Hier würde ich aber klein anfangen. Die Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 Plus mit 2 MPPT und einer Speicherkapazität von 1,6kWh ist in einem solchen Szenario völlig ausreichend. Aufgrund der hohen Tagesproduktion und der Spitzenerzeugung am Mittag bietet es sich an, auch gleich vier intelligente Steckdosen mit zu bestellen. Die werden dann am Kühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine und Trockner/Gefrierschrank/Klimaanlage zwischen Gerät und Steckdose gesteckt und übermitteln dann den momentanen Verbrauch der Großverbraucher-Geräte an das Balkonkraftwerk mit Speicher, das dann nur soviel einspeist, wie ihr gerade benötigt. Der Rest wird für den Abend und die Nacht gespeichert.

Platz für zwei starre Module

Habt ihr Platz für zwei starre Module und die Bausubstanz gibt eine Befestigung oder Aufständerung bspw. auf dem Garagendach her, dann seid ihr mit Glas-Modulen günstiger und langlebiger unterwegs, als mit flexiblen Modulen. Hier bei meinem Nachbarn haben wir Module mit jeweils 540Wp Leistung verbaut. Riesig, aber wenn der Platz da ist: erste Wahl!

Ganz wichtig noch: richtiges Befestigungsmaterial. Ihr könnt euch natürlich für euren Spezialfall auch eine eigene Befestigung bauen, so wie ich das gemacht habe und hier im Video zeige:


In allen Standardfällen empfehle ich mittlerweile nur noch die fertigen Komponenten großer Hersteller. Die sind aus wetterbeständigem Aluminium, haben passende Schrauben und sind sehr stabil und darauf ausgelegt, die Lasten eines Moduls auch bei stärkerem Wind zu tragen. Gute Befestigungssysteme findet ihr bei Anker* oder EcoFlow* (mit Rabattcode PVE10 10% Rabatt, bei Aktionsware mit PVE5 immerhin noch 5% Rabatt).


Großes Haus, hoher Stromverbrauch

Schauen wir uns nun mal das andere Ende des Spektrums an. Ihr habt ein Eigenheim, das einen relativ hohen Stromverbrauch hat, auch einen relativ hohen Standby-Verbrauch. Ihr habt viel Platz, um Solarmodule zu montieren. Dann ist die Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 Pro* genau das Richtige für euch (günstig bei Ebay als Startsystem mit 1,6kWh* oder als Erweiterungsakku mit zusätzlichen 1,6kWh*), zusammen mit vier festen Modulen. Je nach Aufstellort und Hintergrund sind dabei entweder bifaziale Module oder IBC-Module, die vollkommen schwarz und ohne sichtbare Leiterbahnen daherkommen, für euch empfehlenswert. Die habe ich auch schon getestet, die IBC Integrated Back Contact, die sind komplett schwarz von der Vorderseite, sehen natürlich auch sehr schick aus, haben allerdings den Nachteil, dass sie von hinten keinen Strom erzeugen können, während die Bifazialen Paneele auf der Vorderseite und auch auf der Rückseite Strom erzeugen. Wenn ihr reflektierende Hintergründe habt, beispielsweise wenn ihr die Module auf einer weißen Dachfläche aufgeständert montieren wollt, dann sind bifaziale Panels wahrscheinlich genau das Richtige für euch. Wenn ihr euch die Module ganz schick in den Garten stellen wollt oder in den sehr gut einsehbaren Bereich, dann sind eher IBC Module anzuraten. Das ist dann aber eher eine Designentscheidung, die vielleicht von der besseren Hälfte eures Haushaltes getroffen werden sollte, um spätere Diskussionen zu vermeiden 😉.

Mit vier dieser Module kann die Anker SOLIX Solarbank Pro ihre Stärken voll ausspielen. Mit 4MPP-Trackern könnt ihr jedes Modul so ausrichten, wie es euch passt. Eines nach Ost, zwei nach Süd, eines nach West - das ist die perfekte Ausrichtung. Da jedes Modul einzeln angesteuert werden kann, wird immer der optimale Ertrag erwirtschaftet. Genau so habe ich das System in meiner Verwandtschaft aufgebaut. Auf einem Carportdach mit einer Anker SOLIX Solarbank Pro* mit einem weiteren Erweiterungsakku*. Insgesamt also 3,2kWh Kapazität. In meinen Augen die perfekte Balance aus Preis, Produktion, Eigenverbrauch und Wirtschaftlichkeit.











Hier habe ich für euch noch ein paar Ertragsdaten von genau dieser Anlage aus dem September 2024. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass die Anlage auf einem Doppelcarport montiert wird und bereits im Herbst erheblich vom nebenliegenden Haus verschattet wird. Auf einer freistehenden Fläche wären die Erträge und Speicherdurchsätze entsprechend größer - aber wer hat schon optimale, unverschattete Aufbaumöglichkeiten für seine PV-Anlage...?

Im Eigenheim, bei dem ihr Zugang zum Zählerschrank habt, könnt ihr ferner über den Einbau eines Anker SmartMeters nachdenken. Kompatibel ist das Anker-System auch mit Shelly-Komponenten. Falls ihr also bereits einen Shelly 3EM* oder 3EM Pro installiert habt, dann könnt ihr auch den nutzen. Nutzen wofür? Für eine bedarfsgerechte Einspeisung des erzeugten und gespeicherten PV-Stroms. Allerdings benötigt ihr hierfür einen Elektriker, sofern eure Qualifikation eigene Arbeiten am Hausanschlusskasten nicht zulässt. Das kann dauern und teuer werden. Alternativ können aber auch in größeren Haushalten intelligente Steckdosen von Anker verwendet werden. Bis zu sechs solcher Smart-Plugs werden von der Solarbank unterstützt.

Fazit zum Balkonkraftwerk mit Speicher

Es gibt ein ganz klares Fazit: Balkonkraftwerk lohnt sich immer. Selbst bei Teilverschattung, selbst bei Ausrichtung nach Ost oder West. Lediglich bei einer Ausrichtung nur nach Nord würde ich davon abraten.

Und wie sieht es mit Speicher aus? Das kommt darauf an. Wie oben beschrieben benötigt ihr für einen sinnvollen Speicherbetrieb eine gewisse Mindestleistung der Module. Ab 800Wp (also vier flexible Module oder zwei Glas-Module) kann man darüber nachdenken, über 1200Wp muss man einen Speicher zwischenschalten, weil bei einem 800VA-Wechselrichter sonst die Eingangsspezifikationen (Strom/Spannung) überschritten werden. Ab 1200Wp PV-Leistung lohnt sich ein kleiner 1,6kWh Speicher* dann auch schon, kommt man an über 1600Wp, dann kann man auch über 3,2kWh Speicher nachdenken. Mittlerweile (Stand Februar 2025) sind die Speicherpreise für Erweiterungsakkus* soweit zurückgekommen, dass sich das auch finanziell rechnet.


* Ich erhalte eine Provision😇, sofern ihr dort etwas bucht/kauft - euer Preis ändert sich nicht.

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